Was tun, wenn Sie spontan keine Antwort haben?
Einwände und Fragen des Publikums geschickt aufnehmen
Stören können nur Fragen des Publikums, die unerwartet und zur Unzeit kommen. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sagen erfahrene Vortragende schon in der Einleitung, welches ein günstiger Zeitpunkt für Fragen und Diskussionsbeiträge ist.
Beugen Sie vor durch klare Ansagen.
Zum Beispiel:
„Wir haben jetzt 20 Minuten Zeit. Davon werde ich zehn Minuten sprechen. Erst danach bitte ich um Ihre Fragen und Ihre Meinung.“
Oder: „Ich werde drei verschiedene Theorien zur Klimaentwicklung vorstellen. Kurze Verständnisfragen sind jederzeit willkommen. Diskutieren möchte ich allerdings erst nach dem Vortrag.“
Niemand weiß alles. Aber alle wissen etwas.
Gelegentlich begegnen uns Fragen des Publikums, die wir nicht spontan beantworten können. Das ist völlig in Ordnung. Auch Fachleute wissen nicht alles. Gerade deshalb sollten Sie nicht stammeln und irgendetwas erzählen. Reagieren Sie selbstbewusst. Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Sie können die Antwort nachreichen.
Geben Sie zu, dass Sie die gewünschte Info im Moment nicht im Kopf haben: „Ich finde das für Sie heraus und reiche Ihnen die Information nach. Bitte geben Sie mir doch nachher Ihre Visitenkarte. Dann schicke ich Ihnen in den nächsten Tagen eine E-Mail.“
Gibt der Frager Ihnen tatsächlich seine Kontaktdaten, sind Sie in der Pflicht, die gewünschten Zahlen innerhalb weniger Tage nachzureichen.
2. Sie können die Frage ans Publikum weiterreichen.
Vielleicht sitzen dort Experten, die täglich mit diesen Infos umgehen: „Hat jemand von Ihnen die genaue Zahl im Kopf?“
Ein anderes Beispiel: Sie sind Mediziner und werden in einem Vortrag nach Ihren konkreten Erfahrungen mit Impfungen gegen Bluthochdruck gefragt. Sie haben dieses Verfahren bisher jedoch noch nicht angewandt.
Also geben Sie die Frage ans Publikum weiter. Dort ist mehr Expertenwissen versammelt als wir oft glauben.Wer als Redner daran anknüpft, macht sich beliebt. „Hat jemand von Ihnen schon konkrete Erfahrung mit Impfungen gegen Bluthochdruck?“
Auf die Publikumsfrage, „Was soll ich mit Simulanten tun?“, können Sie zurückfragen: „Was haben Sie denn bisher getan?“ Das gibt Ihnen Zeit, Ihre Gedanken zu ordnen und liefert Anknüpfungspunkte für eigene Ergänzungen.Vielleicht tragen auch andere Teilnehmer aus dem Publikum ihre Erfahrungen bei. Am Ende des kurzen Austauschs fassen Sie die Antworten zusammen.
3. Sie können die Antwort verschieben.
Gelegentlich gibt es Menschen, die uns mit Fragen zu Details eines Themas das Leben schwer machen. Unsere Antwort, selbst wenn wir Sie wissen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb sollten wir sie auf einen anderen Zeitpunkt verschieben:
„Das ist ein interessanter Aspekt, den Sie da berühren. Ich fürchte aber, diese Frage sprengt unseren Rahmen. Deshalb schlage ich vor, dass Sie mich nach der Veranstaltung darauf ansprechen.“
So entlasten Sie Ihren Vortrag zeitlich und inhaltlich und behandeln den Fragenden mit Respekt.
FAZIT: Nehmen Sie Fragen des Publikums freundlich auf. Sie sind ein Zeichen von Interesse. Trauen Sie sich, die Beantwortung einer Frage zu verschieben: Auf das Publikum oder auf einen späteren Zeitpunkt.