Was Sie bei konstruktiver Kritik beachten müssen.
Feedback geben, also Rückmeldungen zum Verhalten und zur Arbeit sind gefragt.
Doch warum ist Kritik oft verletzend?
Weil der Feedbackgeber die Persönlichkeitsgrenzen missachtet.
Je konkreter, desto verträglicher
Am leichtesten können wir mit Kritik umgehen, die ein einzelnes Verhalten in einem genau beschriebenen Kontext betrifft.
Beispiel: Gestern sind Sie 10 Minuten zu spät zu unserer Sitzung gekommen.
Deutlich empfindlicher sind wir, wenn ein Verhalten verallgemeinert wird.
Beispiel: Sie kommen immer zu spät.
Persönlichkeitsgrenze überschritten
Wir empfinden es als Beleidigung, wenn unsere Fähigkeiten in Frage gestellt werden.
Beispiel: Sie haben Ihr Zeitmanagement nicht im Griff.
Wir fühlen uns zutiefst angegriffen oder beschämt, wenn unsere Werte und unsere Identität angesprochen werden.
Beispiel: Zeitabsprachen gelten für Sie nichts.
Beispiel: Sie sind unzuverlässig.
Feedback geben ohne Gesichtsverlust
Kritik nehmen wir nur an, wenn wir unser Gesicht wahren können. Als Kritisierter bleibt mein Gesicht gewahrt, wenn mir jemand sagt, dass ich bei den letzten drei Stitzungen jeweils 10 bis 15 Minuten zu spät war. Das ist konkret statt verallgemeinernd. Das ist auch kein Zweifel an meinem Zeitmanagement. Hier wird mir auch nicht unterstellt, ich sei unzuverlässig. Deshalb kann ich darüber reden, ohne beleidigt zu sein.
Vom Feedback zur Lösung
Vielleicht habe ich eine plausible Erklärung für mein Zuspätkommen. Dann kann ich die nennen und auf das Verständnis meines Gesprächspartners setzen. Vielleicht war mir gar nicht bewusst, dass meine Verspätung irgendwen stört. Vielleicht muss ich mich auch einfach nur entschuldigen und eine Bahn früher losfahren.