Lampenfieber ist eine Frage der Einstellung
Ein wissenschaftlicher Geheimtipp gegen Nervosität und Redeangst
Lampenfieber vor dem Referat? Nervös vor der Geschäftspräsentation? Nervenflattern vor der Gebutstagsrede? Willkommen im Club der Menschen mit Lampenfieber. Wir stellen 95 Prozent der Bevölkerung. Es gibt viele gute Hilfen, Redeangst zu überwinden und die Nervosität in den Griff zu bekommen. Hier kommt ein wissenschaftlicher Geheimtipp. Er zeigt: Lampenfieber ist Einstellungssache.
Wir kennen alle die positive Aufregung: Vor dem Urlaub, vor dem Spiel der Lieblingsmannschaft, vor einem Date. Wir fiebern auf das besondere Ereignis hin. Wir sind unruhig, beim Gedanken dran. Aber wir akzeptieren die Erregung, denn es geht ja um etwas Schönes.
Ob Referat oder Urlaub – dem Körper ist das egal
Interessanterweise gibt es auf körperlicher Ebene keinen Unterschied zwischen der begeisterten Aufregung bzw. Nervosität vor einer Reise und dem unangenehmen Lampenfieber vor einer Rede oder Prüfung.
Der einzige Unterschied ist: Wir bewerten diese nervöse Unruhe einmal positiv und einmal negativ.
Und genau das ist der Hebel, um mit Lampenfieber umzugehen, sagt die Harvard-Wissenschaftlerin Alison Wood Brooks.
Das Experiment mit dem Lampenfieber
Sie ließ 140 Studenten einen Vortrag halten und erhöhte den Stresspegel. Alle mussten vor laufender Kamera sprechen. Zusätzlich saß noch eine Jury im Raum, die die Studenten beobachtete und das Lampenfieber anheizte.
Die eine Hälfte der Studenten sollte sich vor Beginn des Vortrags sagen: „Ich bin ruhig“. Die andere Hälfte sollte sich sagen: „Ich bin begeistert.“
Das Ergebnis: Wer seine Redeangst als Begeisterung bezeichnete, wirkte auf die Zuhörer überzeugender und ruhiger.
Wie kommt das?
Nervös wie vor dem Auftritt der Lieblingsband
Angst und Begeisterung sind starke körperliche Erregungszustände mit erhöhtem Puls, Schwitzen, Unruhe, hoher Muskelaktivität. Wenn Sie versuchen, sich vor einer Rede zu beruhigen, also all diese Symptome abzustellen, dann ist das sehr schwer. Leichter ist es, die Nervosität, Redeangst und Unruhe hinzunehmen und positiv zu bewerten.Genau so wie das Nervenflattern vor dem Urlaub oder dem Konzert Lieblingsband.
Fazit für alle nervösen Redner
Sagen Sie sich vor Ihrem Auftritt: „Ich bin begeistert wie vor dem Spiel meine Lieblingsmannschaft.“ Oder: „Ich bin aufgeregt wie vor dem Urlaub“. Das entspannt Sie.
Statt vergeblich gegen die körperliche Unruhe zu kämpfen, deuten Sie die Nervösität in Begeisterung um!