Wie Sie mit Verspätungen und Quatschern umgehen
Souverän Störungen meistern im Vortrag
Was Störungen sind, wird von Redner und Publikum ganz unterschiedlich wahrgenommen. Der Redner in seiner exponierten Stellung und mit geschärfter Aufmerksamkeit, bezieht alles auf sich. Das Publikum bemerkt eine Störung erst lange nach Ihnen.
Der eine kommt zu spät, die anderen geht zu früh
Die typische Störung: Die einen kommen zu spät, die anderen gehen vor der Zeit. Das hat in der Regel nichts mit Ihnen zu tun. Störungen meistern, heißt: Machen Sie ruhig weiter. Fast immer sind es persönliche Gründe, weshalb Menschen die Zeit nicht einhalten können. Erst wenn Sie sich als Redner irritieren lassen, wird auch Ihr Publikum abgelenkt.
Anders sieht es aus, wenn Sie vor einem kleinen Kreis sprechen, beispielsweise im Rahmen einer Schulung oder einer Besprechung. Dann müssen Sie die Störung aktiv meistern, Denn alle schauen auf den Nachzügler oder den frühzeitig Aufbrechenden. In diesem Fall ist es sinnvoll zu warten, bis der Störer Platz genommen hat bzw. den Raum verlassen hat.
Das wirkt auch disziplinierend für die Zukunft. Denn in der Regel ist es den Menschen unangenehm zu spät zu kommen und die Aufmerksamkeit aller auf sich zu fühlen. Ein nettes “Schön, dass Sie auch da sind” von Ihnen lockert die Situation auf und zeigt, dass Sie souverän Störungen meistern im Vortrag.
Der Klassiker: Zwei Zuhörer tuscheln miteinander
Zwei Menschen im Publikum unterhalten sich. Unerfahrene Redner beziehen das sofort auf sich: Langweile ich? Stimmt was nicht? Gibt es eine Frage? In der Regel hat das Getuschel nichts mit dem Redner zu tun oder höchstens mit einer Passage Ihres Vortrags.
Schritt 1: Ignorieren Sie Störer und Störung.
Das Gespräch wird bald enden.
Wenn das nicht geschieht…
Schritt 2: Signalisieren Sie die Störung wortlos.
– Machen Sie eine kurze Sprechpause.
– Blicken Sie in die Richtung der beiden.
– Gehen Sie etwas näher zu den Störern hin.
Genügt auch das nicht, dann…
Schritt 3: Sprechen Sie die Störung allgemein an.
– „Es ist sehr unruhig hier.“
– „Sie haben heute ein großes Mitteilungsbedürfnis.“
Sind die Störer weiter aktiv, dann …
Schritt 4: Sprechen Sie die Störer an.
– „Bitte verschieben Sie Ihr Gespräch auf die Pause.“
– “Welche inhaltiche Frage haben Sie?”
– „Was Sie zu sagen haben, ist sicher für alle interessant.“
Die Lösung ist oft einfacher, als Sie glauben
Aller Erfahrung nach endet die Störung spätestens an dieser Stelle. Denn inzwischen fühlen sich auch andere Zuhörer leicht genervt. Durch Laute und Gesten signalisiert das Publikum den beiden, dass sie die Klappe halten sollen.
FAZIT: Störungen meistern fällt leicht, wenn Sie wissen, dass Verspätung und Quatschen meist harmlos sind und sich bei souveränem Umgang von selbst erledigen. Wer bei seinen Veranstaltungen jedoch oft mit Unruhe konfrontiert ist, sollte an seiner Vortragstechnik arbeiten. Dabei bin ich gerne behilflich.